Zuletzt aktualisiert am 22. Januar 2023
Den Artikel im Monat September 2022 für die Fachzeitschrift Häusliche Pflege vom Vincentz-Verlag widmen wir dem Thema Rationale Entscheidungen.
Motivation für dieses Thema
Wir treffen sie, jeden Tag. Entscheidungen. Einige Entscheidungen sind vergleichsweise einfach. Kaffee oder Tee?
Andere unternehmensrelevante Entscheidungen sind komplexer und besitzen eine größere Tragweite, z.B. die Frage, ob wir unternehmensweit eine Software zur Auto-Schadensabwicklung einführen sollten?
Daher ist es für Unternehmen wichtig, die Entscheidungsfindung als Prozess zu verstehen und zu etablieren.
Der typische Entscheidungsprozess durchläuft sieben Schritte.
7 Schritte zur rationalen Entscheidung
Schritt 1: Analyse der Entscheidungssituation
In dieser Phase beantworten Sie die zentralen Fragestellungen der Entscheidung, u.a. welches Problem möchten wir mit der Entscheidung lösen? Welches Ziel verfolgen wir mit dieser Entscheidung? Wann ist das Ergebnis ein Erfolg?
Schritt 2: Sammeln der relevanten Informationen
Entscheidungen sollten immer auf Basis konkreter Informationen erfolgen. Hierbei werden unternehmensinterne Vorerfahrungen sowie externe Fakten berücksichtigt.
Typische Fragen können sein: Wie haben wir das Problem in der Vergangenheit gelöst? Was machen andere?
Seien Sie sich bewusst, dass fehlende Informationen auch zu falschen Entscheidungen führen können.
Schritt 3: Finden möglicher Lösungen
In diesem Schritt werden mögliche Lösungsansätze gesucht. Hier hilft der Blick über den Tellerrand in andere Unternehmen oder Branchen.
Und seien Sie gewiss, es gibt immer mehr als die eine Lösung. Auch nichts zu tun, kann eine Lösung sein.
Schritt 4: Vergleichen der Lösungen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die gefundenen Lösungen zu vergleichen. Für einfache Entscheidungen könnte eine Pro- und Kontra-Liste ausreichend sein. Für strategische Entscheidungen, welche mit hohen Investitionen verbunden sind, empfehlen wir eine Kosten-Nutzen-Analyse.
Schritt 5: Entscheidung für die beste Alternative
Oft haben Entscheidungen weitreichende Folgen für die Beteiligten. Daher lohnt es sich, diese in die finale Entscheidung einzubinden. Nach unseren Erfahrungswerten setzen Mitarbeiter:innen neue Lösungen motivierter um, wenn sie in die Entscheidungen eingebunden wurden. Vielleicht ist die definierte Lösung auch ein Kompromiss zwischen zwei Alternativen und kombiniert somit möglichst viele Vorteile.
Schritt 6: Umsetzen der Entscheidung
Mit der Entscheidung sollte in diesem Schritt gleichfalls die Umsetzungsplanung entschieden werden.
Sinnvoll ist es, die Praxistauglichkeit einer Lösung in einem Pilotprojekt zu erproben.
Schritt 7: Überprüfen der Entscheidung
Entscheidungen sollten nach der Umsetzung anhand der zuvor definieren Ziele überprüft werden.
Wurden die Ziele erfüllt? Gibt es neue Erkenntnisse, welche eine Optimierung der Lösung ermöglichen?
In der Praxis findet sich jedoch auch häufig der intuitive Entscheidungsprozess. Dieser basiert nicht auf Daten und Fakten, sondern auf dem Bauchgefühl der Entscheider:innen. Dieser Ansatz hat insbesondere dann seine Berechtigung, wenn die Entscheidungsträger:innen bereits viel Erfahrung mit vergleichbaren Fragestellungen haben und eine entsprechende Erfolgsbilanz vorweisen können.
Abschließend unser Rat: Beziehen Sie die richtigen Personen in den Entscheidungsprozess mit ein. Hier hilft die Frage: Wer ist heute und zukünftig von der Entscheidung betroffen? Hier ist bereichsübergreifendes und ggf. unternehmensübergreifendes Denken notwendig.
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